Zweifel, der

Wortart: Substantiv, maskulin
Herkunft: mittelhochdeutsch zwīvel, althochdeutsch zwīfal, zu zwei und falten

Je kleiner der Geist, desto größer die Mauern zwischen dem ich und den anderen. Zwischen dem ich und dem ICH. Stein auf Stein, in irrigem Perfektionismus jede Fuge vermeidend. „Da darf nix durch, nicht der kleinste Lichtstrahl!“ Wo kein Licht ist, verlieren die Schatten sich in ihrer eigenen Dunkelheit, zerfließt das Schwarz zur unkenntlichen Masse. Still und unbeweglich den schwankenden Boden unter den Füßen füllend.

Wer denkt, verliert. Party 'til you die und dann nochmal auf Start. Nimm die Beine in die Hand und renn mit! Oder lass es, dann beschwer dich aber nicht. Die Entdeckung der Langsamkeit festigt den Graben zwischen innen und außen. Du darfst jedes Tempo gehen, solange es laut und schnell genug ist.

was… wenn… dir… alles… viel… zu… schnell… wird...

Wie sie scheint, die Sonne, als Mahnmahl des ewigen Positivismus. Gute Laune seit viereinhalb Milliarden Jahren. Von außen deine Mauern wärmend, ganz langsam heizen die Steine sich auf. Fühl doch mal, tut gar nicht weh. Man kann sie anfassen, vorsichtig, ohne verbrannte Finger, vielleicht wird der eine oder andere sogar locker.

Zeit ist relativ, zweifellos. Relativ zweifellos. Und doch kommen sie immer wieder, von Zeit zu Zeit, die Zweifel. Ganz… langsam...

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