Tag 10: A sort of homecoming

Wetter, Wetter, Wetter. Der Blick wechselt zwischen Himmel und Regenradar, die Vorhersage wird zum Leitfaden aller Planungen. Wie schon erwähnt war für die finale Etappe durchgehend Regen gemeldet, also schied diese Option irgendwann aus. Da der einzig sinnvolle Bahnanschluss in Regensburg ist, ging die letzte Fahrt nur gut 50 km. Glücklicherweise hielt sich das Wetter an die Vorhersage und die aufziehenden Wolken behielten ihre Fracht für sich. Also trockenen Fußes und auch sonst gänzlich unbeschadet war gegen Mittag das Ziel der Radstrecke erreicht, ein kurzer Abstecher an den Dom und dann schnurstracks zum Bahnhof. Schon ein bisschen schade, ich hätte gerne auch den Rest im Sattel verbracht. Aber die Vernunft obsiegte, dafür wächst im Kopf der Einkaufszettel für "was ich noch brauch, um gegen alle Unbill des Wetters gewappnet zu sein". Aus jeder neuen Erfahrung erwachsen neue Erkenntnisse, eine davon ist eben, dass es nicht nur regenfeste Kleidung sondern auch einen wasserdichten Rucksack braucht. Und Schutzbleche. Ein paar letzte und wahllos aufgenommene Bilder von unterwegs, auf dem Radweg wie immer viel Natur und Grün, in Regensburg hatte ich einfach keine Lust mehr zu fotografieren:

Während der Zugfahrt war das einzig Erwähnenswerte, dass ich offenbar ein paar Euro zu viel bezahlt habe, weil ich (Asche auf mein Haupt) nicht das komplette Tarifmodell der Deutschen Bahn aus dem Stegreif rezitieren kann. Etwas amüsant war allerdings, dass die beiden Zugbegleiter, die sich mir beratend zur Seite stellten, selbst nicht sicher waren, welches Radticket mit welcher Fahrkarte überhaupt geht und ob das Bayernticket zusammen mit einer Bayernticketfahrradtageskarte tatsächlich günstiger gewesen wäre. Warum kann man am Automaten nicht einfach Start und Ziel eingeben und die allwissende Maschine spuckt automatisch die günstigste Möglichkeit aus? Und wer jetzt in bester Absicht "geh halt an den Schalter" ruft, der war noch nie mit vollbepacktem Rad im Regensburger Bahnhof…

Ankunft in Nürnberg wie geplant, von dort die letzte Strecke nach Fürth nochmal auf dem Drahtesel, quasi als Ehrenrunde. Die hat er sich hochgradig verdient! Lief die komplette Strecke absolut zuverlässig, alles funktionierte, wie es soll, ist auch sehr genügsam mit dem Hafer. Noch nicht mal ein Platten! Und weil einige gefragt haben: Sowohl Beinen als auch Hintern geht es gut, die Chancen stehen nicht schlecht, dass ich ohne bleibende Schäden davonkomme. Die grundlegenden Dinge sind auch schon erledigt, die Taschen ausgeleert und ihr Inhalt mehr oder weniger sinnvoll auf die Wohnung verteilt, die schmutzige Wäsche ist gewaschen. Achja, von wegen Wohnung: Ich war etwas überrascht über den guten Zustand derselben und ihres Interieurs. Die Pflanzen sehen eigentlich ganz ordentlich aus und bis auf ein paar Scheiben Brot scheinen die Vorräte noch genießbar. Schade nur, dass niemand während meiner Abwesenheit das Bad geputzt hat, ich hatte gehofft, das Thema einfach aussitzen zu können. So bleibt es wieder mal an mir hängen.

Eine Zusammenfassung? Schwierig, zumindest im Moment. Im Grunde ist alles schon gesagt, die Lebensweisheiten, die sich daraus entspinnen, hätten sich eigentlich einen eigenen Platz verdient. Tatsächlich keimt gerade der Wunsch nach einem kontinuierlichen Schreibfluss, ich hatte meinen Spaß dabei. Mal sehen wie sich die Dinge entwickeln, über die diversen Kommunikationskanäle wird die Welt davon erfahren. Bis hierhin schonmal vielen Dank für's Lesen!!!

P.S.: Die versprochenen Infos zu einigen Ausstellungsstücken folgen spätestens am Wochenende. So stay tuned.

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